Wir werden oft gefragt: Wie trinkt man das Frankfurter Kultgetränk Mispelchen richtig?

Wir meinen: Es gibt kein richtig oder falsch. Erlaubt ist, was schmeckt und Spaß macht. Aber der Reihe nach...

Vermutlich in den 70er Jahren begannen die Frankfurter Gastwirte, ihren Gästen den Apfelbrand Calvados mit einer Mispel anzubieten. Man munkelt, dass bereits in den 60er Jahren Hochprozentiges zum Apfelwein getrunken wurde (vgl. Herrengedeck) und der damals kleine Apfel im Calvadosglas irgendwann durch eine Mispel ersetzt wurde. Die Mispel kannte man bereits in Verbindung mit Apfelwein, da sie früher dem Apfelwein zur Vergärung beigegeben wurde, um ihn süßer zu machen... so schließt sich der Kreis.

In jedem Mispelglas steckt eine fruchtig-frische, aromatische Mispel. Die köstliche Frucht schmeckt angenehm säuerlich, süß und das rosenähnliche Aroma erinnert ein wenig an Apfel bis Pfirsich.

Mispeln sind unscheinbar - die Schale ist blassorange, in Größe und Form ähneln sie der Pflaume. Mispeln duften leicht blumig - sie sind mit den Rosen verwandt. Ihre Qualität hängt vom Zeitpunkt der Ernte ab, da sie nicht nachreifen. Ihr Fruchtfleisch schmeckt herrlich süß mit einer angenehmen Säure und hat ein intensiv fruchtig-frisches Aroma.

Man kann ihnen das Fell über die Ohren ziehen, ohne sie blanchieren zu müssen. Kleine braune Stellen sind unbedeutend. Die Mispel enthält wenige Kerne, die sich ziemlich von allein verabschieden. Die Mispeln, die wir in den Geschäften kaufen, sind mit denen verwandt, die man manchmal noch in deutschen Gärten findet. Diese sind jedoch sehr hart, übersäuert und erst nach dem ersten Frost halbwegs genießbar.

Klassischerweise werden Mispelchen in den typischen hessischen Apfelweinwirtschaften immer mit der Edelspirituose Calvados angeboten. Dabei handelt es sich um einen bernsteinfarbenen Apfelbrand. Calvados dürfen sich nur Cidres aus der Normandie nennen, die aus elf genau definierten Gebieten stammen. Nur 48 Apfelsorten sind zugelassen, aus deren Most der Cidre vergoren wird.

Der Apfelbrand mit feiner, frischer Apfelnote reift über drei Jahre in Eichenfässern und erhält so seine hellgoldene Farbe und seinen milden, harmonischen Geschmack. Die Farbe kann als schimmerndes Hellgold bezeichnet werden, was nicht zuletzt auf die Reifung im Eichenfass zurückzuführen ist.

Wir werden oft gefragt: Wie trinkt man das Frankfurter Kultgetränk Mispelchen eigentlich richtig?

Wir haben ein paar Varianten für euch zusammengestellt.

Zuallererst:

Das Mispelchen schwimmt zufrieden im Calvados und wird mit einem Picker aus dem Glas geangelt. 

Und dann?

A) trinken  Mispelchen essen  trinken

B) trinken  trinken  Mispelchen essen

C) Mispelchen essen  trinken  trinken

D) trinken  essen  trinken  essen  trinken

E) essen  trinken  essen  trinken  essen

Vor dem trinken ist es auch beliebt

-die Bäuche der Mispeln aneinander zu reiben. 

und einen Trinkspruch zu rufen, wie:

-Net viel schnacke, kopp in 'd Nacke

-An de kopp, um de kopp, in de kopp

Einen speziellen Mispelchen-Trinkspruch gibt es unseres Wissens nicht. 

Wir bevorzugen übrigens Variante A und reiben unsere Bäuche (oder die der Früchte) nicht aneinander. Aber zum Schluss gibt's schon mal ein Küsschen.

Hast du jetzt Lust auf Mispelchen? Dann schau mal in unserem Shop vorbei. Cheers